Ausgeflogen Stefan Gwildis

Regentanz übern Kiez

Unser Ausflug ins Saarland ist schon eine Ewigkeit her und doch sehr präsent. Und es ist jetzt auch nicht so, dass es darüber nix zu berichten gäbe. Aber das, was an diesem Tag so stürmisch über uns hereinbrach, in treffende Worte zu fassen, ging mir einfach nicht so leicht von der Hand. Nun denn, geht’s heute also mit etwas Verspätung nach

Saarlouis zur emmes 2011

Hatte ich mir am 3. Juni 2011 zusammen mit Freunden Gwildis anplackt in der Bonner Oper gegönnt, so wollte mein mir angetrauter Stefan lieber abwarten, bis Soul-Stefan sich mal wieder mit größerer Besetzung auf Reisen begibt. Lang muss er nicht warten, denn bereits tags drauf gibt’s das gwildische Six-Pack auf der SR1-Bühne in Saarlouis für lau. 2 x 270 km sind als Tagesausflug gut zu schaffen und warum nicht mal eine alte Festungsstadt erkunden.

Die emmes wird über mehrere Tage gefeiert. Saarlouis hat sich rausgeputzt und bietet auf mehreren Bühnen rund um den Markplatz …

sowie in Nebenstraßen ein buntes Programm und wie das bei Stadtfesten halt so ist, mischen sich die Klänge und sind dann manchmal mehr laut als schön. Nicht nur das kulinarische Angebot ist international, sondern auch die Gäste kommen aus Frankreich, Luxemburg, Italien oder sonstwoher.

Die ein oder anderen mit den wir sprechen sind bereits den zweiten Tag angereist, um mit den Saarlouisern gemeinsam zu feiern. Alt und Jung sind auf den Beinen bzw. Rädern und genießen diesen heißen Junitag.

Irgendwann gegen 19:00 Uhr startet auf der SR1-Bühne das musikalische Programm zuerst mit den 4 Amigos und später dann mit Blitz und Donner, Regen und Sturm … feige wie wir sind, ziehen wir ein trockenes Plätzchen den Auftritten von Meg Pfeiffer und Velile vor. Die Kneipen der Altstadt sind zum Bersten gefüllt und vielleicht sind deren Besitzer ja ganz glücklich, dass der Wettergott so gnadenlos poltert.

Als wir zur SR1-Bühne zurückkehren schüttet es immer noch aus Kübeln. Ein paar Unentwegte und ein zwischenzeitlich von weiter nördlich Angereister haben ausgeharrt und der Platz füllt sich langsam wieder während des Bühnenumbaus für

Stefan Gwildis & Band in Saarlouis – 04.06.2011

Und allem Anschein nach, wird dieser Abend „schaurig“ bleiben. Doch das tut der Stimmung keinen Abbruch und der nunmehr gut gefüllte Marktplatz singt lautstark im Chor und tanzt mit Gwildis und Band im strömenden Regen und bei wunderschönem Grau übern Kiez. Immerhin, das Gewitter hält gebührenden Abstand und grollt nur noch aus der Ferne.

Wer Stefan Gwildis kennt und mag, ihn und seine „Band“ in wechselnden Besetzungen live erlebt hat, weiß, aus welch großem Talent-Schatz unser Soul-Sänger schöpfen kann und lässt sich gerne von den ausgezeichneten Qualitäten der jeweils begleitenden Musiker begeistern. Einer aus dieser Künstlerrunde wird leider für immer fehlen. Den verschmitzt lächelnden Ralf Schwarz an der Farfisa kann keiner ersetzen und dennoch … die „Band“ lebt weiter; und sie ist uns an diesem Abend in Saarlouis wohltuend vertraut und trotzdem erfrischend neu:

  • Stefan Gwildis (Gesang, Scat, Gitarre)
  • Martin Langer (Schlagzeug)
  • Achim Rafain (Bass)
  • Tobias Neumann (Keyboard)
  • Jon Welch (Posaune)
  • Michi Leuschner (Trompete)

Diese sechs bringen mit großer Präsenz und Dynamik ihre Musik so soulig zum Klingen und werfen so viel gute Laune unter den textsicheren Marktplatz-Chor, dass weder der schlechte Sound noch die Beschallung von anderer Seite des Marktplatzes sowie die ein oder andere verirrt grölende Schnapsleiche dem etwas anhaben können. Da scheint dann gegen 22:30 Uhr sogar wieder die Sonne … es hört auf monsunzuregnen.

Dieses Konzert ist mit etwas mehr als einer Stunde extrem kurz, doch Stefan Gwildis läßt seinen musikalischen Mitstreitern reichlich Raum für intensive Solis … schön, schön, schön – das hören wir nur zu gerne und freuen uns auf ein nächstes Mal.

Setlist:

  • Allem Anschein nach bist Du’s
  • Heut ist der Tag
  • Tanzen übern Kiez
  • Sie ist so süß
  • Wunderschönes Grau
  • Sie läßt mich nicht mehr los
  • Gestern war gestern
  • Keines Menschen Auge
  • Lass mal ruhig den Hut auf
  • Schön, schön, schön
  • Mitten vorm Dock Nr. 10
  • Soulfan

In Saarlouis geht’s um 23:15 Uhr mit einem großen Feuerwerk weiter, aber das genießen wir aus dem Auto heraus. Auf unserer kompletten Rückfahrt werden wir von Gewittern mit spektakulären Blitzen und monsunartigen Regenfällen begleitet, so dass der Verkehr zeitweise höchstens mit 50 km/h über die angestauten Wassermassen fließt. Rund um den Nürburgring ist’s am schlimmsten – kein Wunder: Genau an diesem Wochenende ist Rock am Ring … wir hätten es wissen müssen. ;-) Es war auf jeden Fall einer dieser Tage, die einen lange nicht mehr loslassen.

6 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

    1. Eva sagt:

      @Kay: Die Fotos hat ja auch mein Mann gemacht … mein Talent reicht dafür nicht. Ich genieße die Konzerte lieber und schreibe dann den Text – meistens!

      1. Stefan sagt:

        Ich glaube, Talent war bei den Bildern weniger im Spiel. Ein spritzwassergeschütztes Objektiv spielte bei den Bildern die wichtigere Rolle. Trotzdem war meine Kombi abgesoffen. Aber nach Trockenlegung und Reinigung der Kontakte hat sich meine Oly wieder erholt.

        Stefan

  1. Kay sagt:

    @Eva
    Hi hi… genau darüber hatte ich mir schon Gedanken gemacht. Ich dachte, die muss ja nur am Knipsen gewesen sein und bekam sicherlich nichts vom Konzert mit. So geht es mir ja teilweise auch oft. ;-)
    Jetzt weiß ich Bescheid. :-)

    1. Eva sagt:

      Kay, das nennt sich bei uns kreative ArbeitsHobbyteilung – dabei hab ich wohl den besseren Part erwischt … ;-)

      Stefans Fotos sind übrigens immer entsprechend mit Namen gekennzeichnet – das siehst Du in den Tags/Titeln, wenn Du einen Moment mit der Maus auf die Fotos zeigst.

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