Alphornensemble Bergische Schweiz Review

Alpenklänge

Der Altweiber-Sommer verwöhnt uns mit Sonne satt und dazu angenehmen Temperaturen, so dass man auch Sonntage wunderbar zu Ausflügen nutzen kann, um dabei dann – eher unplanmäßig – mal wieder im Lindlarer Freilichtmuseum zu landen. Dort gibt es immer was zu sehen und zu erobern und manchmal sogar noch etwas auf die Ohren. Mir fehlt derzeit die Zeit das angemessen aufzuarbeiten, aber – tädääääää – mein Haus-und-Hof-und-Wald-und-Wiesen-Fotograf Stefan hat sich an die Tastatur begeben und ein paar Worte geschrieben. Viel Spaß mit seinem Bericht und den Fotos:

Alpenklänge im Bergischen

Am vergangenen Wochenende waren wir mal wieder spontan im Freilichtmuseum Lindlar unterwegs. Bereits am Eingangstor des Museums nahmen wir Klänge von Blasinstumenten wahr, die uns im ersten Moment als ungewohnt, aber nicht unbekannt erschienen. Nach ein paar Metern Spaziergang ging etwas oberhalb von uns, des Rätsels Lösung vorbei …

Ein Alphorn! Aber nicht nur eins

– sondern im Laufe des Spaziergangs begneten uns mehrere Gruppen von Alphornbläsern und Alphornbläserinnen in unterschiedlichen Trachten.

An verschiedenen Orten auf dem Museumsgelände positioniert, kommunizierten die Gruppen über Entfernung musikalisch miteinander und wenn sich die Gruppen begegneten, gab es spontan mal eine improvisierte Alphorn-Session.

Wer nun denkt, es handelt sich dabei ausschließlich um die vom Alphorn bekannte Volksmusi, der hat sich getäuscht. Dass das Alphorn durchaus auch im Jazz seine Daseinsberechtigung hat, haben wir bereits 2009 bei einem Jazz-Konzert in der Klosterruine Marienthal an der Ahr erleben dürfen. Dort hat uns die „ToHuWaBoHu Marchingband“ gezeigt, was mit einem Alphorn im Jazz möglich ist.

Nun sind wir an diesem schönen Herbsttag unvermittelt in ein Alphornbläser(innen)treffen geraten, die sich am späten Nachmittag zum Abschluss auf einer großen Wiese zum gemeinsamen Musizieren zusammenfanden. Sofern ein Besucher nun absolut keine Ahnung von Tuten und Blasen hatte, wurde diesem vom Organisator Roland Pütz (Alphornensemble „Bergische Schweiz“) schnell und humorvoll der Unterschied erklärt.

Bei der Abschlussdarbietung zählten wir 37 Alphornbläser und 3 Alphornbläserinnen plus ein Dirigent, die sich aus 11 Einzel-Gruppen aus ganz Deutschland zusammensetzten.

Diese imposante Runde zeigte ihr Können insbesonders bei den Solo-Einlagen, welche mit besonderem Beifall belohnt wurden.

Bevor das „Alphornkonzert“ mit einem Blues, jeder Menge Zugaben und einem gewagten Sprung des Dirigenten (Roland Pütz)

zu Ende ging, bekamen die Musiker zur Erinnerung an das Treffen ein „Instrumentenablagebrettchen“ mit Gravur überreicht. Es wurde von den Teilnehmern dankbar angenommen und soll das Instrument zukünftig schonen, wenn es zum Musizieren draußen auf rauhem Untergrund abgesetzt werden muss.

Wer also den warmen Klang des Alphorns mag und sich auch auf experimentelle Musik mit diesem Instrument einlassen möchte, dem sei das Alphornensemble „Bergische Schweiz“ wärmstens empfohlen.

Linktipps:

Fotos: Stefan und Eva

9 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

    1. Eva sagt:

      Herr Nix, ein Alphorn im ÖPNV … reizvoller Gedanke. Die Hörner kann man wohl in 2 bis 3 Teile zerlegen und dann in Koffern oder Taschen transportieren. Ob sie geschraubt werden können??? … da hoffe ich mal auf eine Antwort der fachkundigen Leser.

      Es ist auf jeden Fall ein sehr eindrucksvolles, ungeahnt vielseitiges Instrument. Und selbst auf unseren, im Verhältnis zu den Alpen recht mickrigen Hügeln des Bergischen Landes klang diese Art der musikalischen Kommunikation sehr schön.

    1. Eva sagt:

      Die Links zu Homepage und YouTube-Konto habe ich nachgetragen. Liebe Grüße nach Osterholz-Scharmbeck zum Alpentrio „Wister Berg“ – dem wohl nördlichsten Ensemble des Bergischen Alphornbläsertreffens.

  1. Elvira sagt:

    Das sind ja beeindruckende (Manns)Bilder, hab mir eben auch das Video auf deren YouTube Kanal angesehen. Die Technik ist sicher die selbe wie beim Digdeblasen, Zirkularatmung. Habe ich nie geschafft.

    1. Eva sagt:

      Alphornblasen scheint auch nicht so einfach zu sein, wie ich vom begleitenden Alphornbläser(innen)-Umfeld hören konnte. Umso beeindruckender also, dass auch 3 zarte Frauen diesem Instrument schöne weiche, weittönende Klänge entlockten.

  2. michaela sagt:

    Haus-und-Hof-und-Wald-und-Wiesen-Fotograf ;-)

    Das passiert einem auf jeden Fall nicht alle Tage, dass man in ein Alphornbläser(innen)treffen stolpert. Schön festgehalten!

  3. Eva sagt:

    Eigentlich ist Stefan mein
    Haus-und-Hof-und-Wald-und-Wiesen-HOBBY-Fotograf
    … aber das Wort „Hobby“ hab ich mir vergangene Woche mangels Zeit gespart. ;-)

    Auf ein Alphorn mitsamt Bläser bin ich außerhalb der Alpen bislang nur ein einziges Mal getroffen – bei einem Jazz-Festival an der Ahr – und das war schon sehr beeindruckend. Und nun gleich 40 davon … dann noch die Mischung zwischen traditionellen Klängen und swingendem oder Blues-Sound … sehr außergewöhnlich und festhaltenswürdig.

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