Gernot Voltz im Pantheon Bonn am 24. April 2010
Ja – ich will …
… ganz bestimmt keine Finanzbeamtin werden! Ich möchte aber allen, die schon immer Hintergründiges über den natürlichen Feind jeder sorgfältig aubereiteten und ehrlich erklärten Steuerveranlagung kennenlernen wollten, etwas jemanden ans Herz legen:
Wenn die Konten Trauer tragen
heißt das aktuelle Programm von Deutschlands extremstem Finanzbeamten, der nach dem Motto handelt:
Erst wenn das letzte Schwarzgeldkonto zur öffentlichen Bekanntmachung geworden ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen, aber wegnehmen kann!
Heute konnten wir im schnuckeligen Pantheon in Bonn, das spritzig lustige Premieren-Feuerwerk deutscher Finanzakrobatik hauchNAH und live erleben. Gernot Voltz, alias Herr Heuser vom Finanzamt, brachte als spießig pepita-behüteter Biedermann mit trockenem Humor noch staubtrockenere Durchführungsverordnungen sowie achtlos zerknüllte Quittungen auf die Bügelbretter, die die Welt bedeuten.
Bürokratische Betrachtungen ließen uns Hochdruckreiniger, Hundefutter, Kirche, Drogen, Schweiz, RAF, Familie und Autolackierungen in einem neuen, finanztechnischen Licht erscheinen und 2 ½ Stunden lang herzlich amüsieren. Und spätestens seit wir mithilfe der Rollings-Stones-Schwarzabeiter-Hymne „Paint it Black (Mach es schwarz)“ die wahre Poesie des § 34 EStG (Außerordentliche Einkünfte) erfahrenrocken durften, fürchten wir keinen Formularismus unserer bundesfinanzdeutschen Ämter mehr und zahlen im Zweifelsfall nur noch mit Gutscheinen.
Liebe Finanzgekriselten, es rollt zurzeit ein gnadenlos mitreißendes Kabarett-Stück über die Kleinkunstbühnen unserer Republik, das zwar steuerlich nicht absetzbar, aber sein Geld durchaus wert ist. Meine Empfehlung: Noch vor der nächsten fälligen Steuererklärung hingehen!
Veröffentlicht am 16. November 2010