Vergangenen Samstag folgten wir den Trecker-Karawanen, die mit Volldampf an unserem Haus vorbei in Richtung Lindlar zogen. Am 14. und 15. Juli 2012 fand zum wiederholten Male das große Trecker- und Dampfmaschinen-Treffen im Bergischen Freilichtmuseum statt – ein Ereignis, das jährlich tausende Besucher anlockt.
Als wir uns auf den Weg zu dieser Veranstaltung machten, sah es wettertechnisch eigentlich gar nicht mal so übel aus – es sollte aber nicht lange so bleiben wie ich ja schon in meinem Post von Sonntag andeutete. Wolkenbrüche wechselten sich ab mit kurzen trockenen Phasen und leichten Schauern. Auf dem Gelände des Freilichtmuseums machten sich Pfützen und Matsch breit
und über dem Gelände schwebten viele große und kleine Dampfwolken, die der Regen teilweise zu dichtem Nebel komprimierte.
So strandete denn auch der ein oder andere Regenschutz suchende Besucher erst einmal an diesem Ufer
oder unter einem Scheunendach. Insgesamt waren es doch recht viele Besucher die dieser deprimierenden Wetterlage – gut gerüstet mit festem Schuhwerk, Regenjacken und -schirmen – trotzten und die imposanten und hochglanzpolierten Maschinen aus einer anderen Zeit bestaunten.
Einige dieser qualmenden und laut knatternden Schmuckstücke sind schon über 100 Jahre alt und mussten auf Tiefladern zum Ausstellungsort transportiert werden. Neben großen Dampfwalzen, Treckern, Bau- und Kirmesfahrzeugen sowie einem Dampfmotorrad gab es in Zelten oder Scheunen auch noch kleinere hobbygetüftelte Dampfmaschinen zu bestaunen.
Der Dampfmaschinen- und Treckerliebhaber bzw. -experte konnte Ersatzteile und alte Dokumente oder gar einen neuen alten Trecker erwerben. Überall wurde gefachsimpelt, geschraubt und poliert oder ein weiteres Schippchen Kohle nachgelegt. Sobald eine Regenfront weggezogen war, machten sich ein paar Besitzer mit ihren Vehikeln auf die weitläufigen Wege des Museums; und wie man sieht sind es nicht immer nur große Männer, die dieses Hobby mit starken Händen begeistert pflegen.
Einer Gruppe Aussteller schien es allerdings trotz Regen noch nicht nass genug zu sein. Die Mitglieder des Feuerwehr-Museums Salzbergen hatten zur Demonstration ihrer tschechischen Dampfspritze Baujahr 1901 einen eigenen Wasserkreislauf aufgebaut:
Es gab auf dem weitläufigen Museumsgebiet noch viel viel mehr Faszinierendes zu sehen und zu erleben, nur der sonst übliche Treckerkorso konnte dieses Jahr nicht durchgeführt werden.
Egal, so blieb mehr Zeit sich all die liebevollen Details anzusehen.
Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Veranstaltung, die hoffentlich nächstes Jahr wieder bei besserem Sommersonnenwetter stattfinden wird.
Linktipps:
- Freilichtmuseum Lindlar – Homepage / Volldampf voraus!
- Kölner Stadt-Anzeiger (KStA) – Mit Geschnaufe Volldampf voraus
Schöne Fotos. Das wäre auch was für mich gewesen. ;-)
Oh ja, das wäre ganz sicher was für Dich gewesen, Kay. Das ist wohl auch eine der größten Veranstaltungen dieser Art, noch dazu in wundervoller Umgebung – das Freilichtmuseum ist an sich schon immer einen Besuch wert. War halt nur sehr sehr schade, dass das Wetter nicht mitspielen wollte.
Oh, um den Besuch bei dieser Veranstaltung beneide ich dich sehr. Ich glaube, da hätte mir auch Regen nichts ausgemacht, wie damals im Harz zum Köhlerfest.
Schöne Fotos hast du gemacht, trotz trüben Wetters.
Liebe Grüße von der Gudrun
Köhlerfest im Harz? Du machst mich neugierig!
Anfangs haben wir noch versucht, den Pfützen und dem Matsch auszuweichen. Irgendwann war es dann einfach nur egal und trotz Regen schön.
Mit den Fotos bin ich nicht so ganz zufrieden, aber die „Umgebungsbedingungen“ kann man sich nicht immer aussuchen.
Liebe Grüße nach Leipzig
Eva
oha, wer hätte gedacht, dass mein Herz mal beim Betrachten eines Treckers höher schlagen könnte?
Der türkise Hanomag hat’s mir angetan!
Schön, dass ihr euch von dem Wetter nicht habt abhalten lassen. Ich meine, was bleibt einem auch anderes übrig – es sei denn, man möchte den ganzen Sommer drinnen verbringen… nee, dann lieber Gummistiefel an und raus :-D
Genau zu diesem türkisen Hanomag bin ich in einer Regenpause zurückgegangen, um ihn doch noch aufs Bild zu bekommen. Ein echter Frauentyp. ;-)
Drinbleiben ist auch keine Maßnahme, aber wenn das mit diesem Sommer so weiter geht bekomme ich noch Schwimmhäute. Selbst die Hunde haben keine Lust mehr, vor die Tür zu gehen.
Tolle Fahrzeuge. Super finde ich auch das Bild No. 3 – sieht aus wie ein vorsintflutliches Hammerwerk oder Ähnliches wie vor 100 Jahren.
Der Begriff vor“sintflutlich“ trifft es in diesem Fall durchaus. ;-) Von vielen der gezeigten Maschinen habe aufgrund des starken Regens erst gar keine Fotos gemacht; es gab also noch viel viel mehr außergewöhnliche Maschinen und Fahrzeuge zu bestaunen.