Ausgeflogen

Frühlingsverlockungen

Sardische Tomaten und Zedratzitronen

Das samstägliche Aprilwetter hielt nicht ganz das, was uns die Wetterpropheten versprochen hatten – zum Glück. Es war zwar ordentlich abgekühlt, aber immer wieder schob die Sonne die drohenden Wolken beiseite. Ein Bilderbuch-April-April malte sich in eindrucksvollen Farbwechseln an den Himmel und ließ das jung wachsende Grün appetitlich leuchten. Geht es Euch eigentlich auch so, dass Ihr die frisch sprießenden Blätter der Bäume am liebsten anknabbern möchtet? ;) Nun denn, Frühlingsfarben lockten. Das wäre doch für meinen Haus-und-Hof-und-Wald-und-Wiesen-Fotografen Stefan und mich mal wieder DIE Gelegenheit … gedacht – getan.

Klosterruine Heisterbach
Die Überresgte eines großen Zisterzienserklosters – beschauliche Idylle trotz lebhaften Marktreibens

Eines unserer beliebten Langzeitbeobachtungsziele ist die Klosterruine Heisterbach, nahe Königswinter. Wenn ich so mein Fotoarchiv durchstöbere, dann waren wir fast immer im Frühling dort. Viel hat sich rund um die Klosterruine verändert in den letzten Jahren – ein Projekt der Regionale 2010. Die Entwicklung sehen Stefan und ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge, aber dazu schreibe ich ein andermal etwas.

Denn dieses Mal sind wir an diesem mystischen Ort in kunterbuntes Frühlingsmarkttreiben geraten – einer dieser Märkte, auf denen regionale und nicht-ganz-so-regionale Waren feilgeboten werden:

Klosterruine Heisterbach
Blick auf das Eingangsgebäude der Klosteranlage

Pflanzen, Kunsthandwerk, Designerkleidung und -accessoires, Schmuck, kulinarische Verlockungen aller Art, Gartenmöbel, Heimtextilien etc., und für das leibliche Wohl in Form von Getränken und Speisen bleiben meist auch keine Wünsche offen. Der Marktbesuch in Heisterbach kostete 3,00 Euro Eintritt pro Person. In diesem Falle durchaus lohnenswert. Das Angebot konnte sich sehen und schmecken lassen und das dazu noch in attraktiver Kulisse.

Frühlingsmarkt Klosterruine Heisterbach
Den Frühlingsmarkt im Blick – eine eher ungewöhnliche Ansicht von der Chorruine in Richtung Zehntscheune

Viele schöne Dinge riefen „Kauf mich!“, und diesen verführerischen Lockrufen konnte ich denn auch teils nur sehr sehr schwer widerstehen …

Klosterruine Heisterbach Frühlingsmarkt
Appetitlich angerichtet – außergewöhnliche Handwerkskunst trifft auf regionale und nicht-so-regionale Delikatessen. Eine bunte Mischung.

… und wenn, dann natürlich nicht, ohne mir schnell noch das ein oder andere Visitenkärtchen einzustecken. ;) Ideen für ausgefallene zukünftige Geburtstagsgeschenke, die eben nicht von der Stange sind, fanden sich hier auf jeden Fall reichlich.

Frühlingsmarkt Klosterruine Meisterbach
Leuchtende Farben im Aprilsonnenlicht – der Fisch zeigt sich von seiner besten Seite

Der Frühlingsmarkt in Heisterbach fand dieses Jahr bereits zum dritten Mal statt. Ca. 50 Aussteller präsentierten ihr Angebot drinnen und draußen. Das Gelände ist barrierefrei zugänglich. Kinder konnten an einem Stand gegen einen Kostenbeitrag tolle Nadelfilzprojekte herstellen. Die Parkmöglichkeiten direkt vor Ort sind zwar begrenzt, aber ergänzend zum kleinen Parkplatz beim Kloster gab es weiter entfernt zusätzliche ausgewiesene Parkmöglichkeiten, von denen aus man entweder (wald)wandernd oder etwas bequemer auch per Shuttlebus zum Ziel und wieder zurück gelangen konnte. Hunde waren übrigens ebenfalls willkommen.

Parkanlage Klosterruine Heisterbach
Der Park an der Klosterruine lädt zum entspannten Spaziergang ein

Wir hatten dann noch ein unerwartetes Wiedersehen am Rande mit Zweien, die uns von der Mucher Musiknacht gut bekannt sind. Kai Hollenstein und Michael Kamp von Kai’s Restaurant sind neuerdings hin und wieder fern der Burg Overbach in gastronomischer Mission unterwegs. Sie tauschen dann ihre vertraute Kulisse am Golfplatz Much gegen eine kleine rote Piaggio Ape …

Kai's Restaurants "Food on the road"
Ein Stück Heimat – Mucher Küche in Heisterbach /Foto: Stefan Schmidt

… und sind mit kleinen feinen Speisen auf den Märkten der Köln-Bonner-Region zu finden – „Food on the Road“.

9 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Elvira sagt:

    Das mit dem Anknabbern kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir geht es ganz genauso! Außerdem würde ich gerne diesen herrlich grünen Duft in Flaschen abfüllen können um bei passender Gelegenheit daran zu schnuppern.
    Dein Ausflug erinnert mich an den Markt auf dem Gelände des Klosters Walkenried im Südharz. Aussteller sind ausschließlich andere Klöster, auch aus dem Ausland. Das Angebot besteht zur Hälfte aus Kunsthandwerk und zur anderen Hälfte aus trink- und essbaren Spezialitäten. Irgendwann werde ich vielleicht auch eines der Kreuzgangkonzerte besuchen können. Auf alle Fälle gehört ein Besuch des Klosters fast immer dazu, wenn ich meinen Freund in Göttingen besuche.
    Liebe Grüße schickt Elvira

    1. Eva sagt:

      Oh ja, Elvira, Frühlingsduft in Flaschen – da wäre ich auch mit dabei.

      Walkenried, den Namen habe ich schon oft gelesen und bestimmt auch Fotos gesehen. Gleich mal stöbern, was sich dazu und zu den Kreuzgangkonzerten im Netz finden lässt.

      Herzlichen Gruß nach Berlin
      Eva

  2. Ingrid sagt:

    Anknabbern? Weiß ich nicht ;-) Aber es ist von unvergleichlicher Farbe, dieses Frühlingsgrün. Nie wieder im Jahr ist es so zart und gleichzeitig so intensiv.

    Kloster Heisterbach fasziniert mich auch und es zieht uns immer wieder hin. Wir fahren gerne bis Unterdollendorf und gehen dann zu Fuß durch das Mühlental hoch.

    Ich bin gespannt, was du noch dazu schreiben wirst,
    Herzliche Grüße, Ingrid

    1. Eva sagt:

      Das Frühlingsgrün und der wechselhafte Aprilhimmel, der im Idealfall alles an Nuancen bietet, was die Himmelsfarbpalette so hergibt. Und dieser April zeigt sich nun wirklich von seiner allerbestlaunigsten Seite. ;)

      Ich glaube meine ersten Fotos von der Klosterruine stammen aus dem Jahre 2009. Zu der Zeit fanden dort archäologische Grabungen statt. Der Ort – bei aller Bekanntheit ein Lost Place – zum Teil verwildert, zum Teil schon stark im Umbruch für einen Neuanfang. Zwischenzeitlich wurde das Gelände „herausgeputzt“, um den Tourismus zu beleben. Ich werde mich mal durch mein Fotoarchiv wühlen und dann gegenüberstellen. Aber zuerst habe ich noch einige andere Berichte nachzuliefern.

      Liebe Grüße an Dich zurück, Ingrid,
      Eva

  3. Gudrun sagt:

    Vieles kann man sogar anknabbern, frische Fichtentriebe z.B. oder Birkenblätter. Wir haben es nur verlernt, was gut ist und was weniger oder gar nicht.
    Ich war bei Freunden auf dem Anwesen. Dazu gehört eine große Kräuterwiese. Ich habe gesammelt und am Abend einen Salat aus den Wildkräutern zubereitet. In Blüten zu beißen habe ich immer etwas Ehrfurcht, aber es war richtig lecker. Und der Salat sah auch nach einiger Zeit noch gut aus, fiel nicht zusammen und wurde unansehlich.
    Schöne Fotos zeigst du. Diese Ruine würde ich wahrscheinlich auch öfter besuchen, den Markt sowieso.
    Liebe Grüße von der Gudrun

    1. Eva sagt:

      Ein Wildkräutersalat mit Blüten, das klingt verlockend, liebe Gudrun. Wir haben vieles verlernt, aber so manches rückt wieder ins Interesse auch der jüngeren Generation. Wie gut, dass Du so vieles weißt und weiter gibst.

      Die Ruine zieht uns immer wieder magisch an, ein schöner Ort, ruhig und mystisch – das regt die Phantasie an.
      Liebe Grüße an Dich zurück
      Eva

    1. Eva sagt:

      Wir sind fast jedes Jahr einmal dort. Es gibt so Orte, die haben einen ganz besonderen Reiz.
      Liebe Grüße vom Land in die große Stadt
      Eva

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