Bauernmarkt im Bergischen Freilichtmuseum Lindlar – 25./26.08.2012
Vergangenes Wochenende lockte das Freilichtmuseum mit dem jährlichen Bauernmarkt und weil das Wetter am Samstag nach einem morgendlichen Regenschauer dann doch noch recht verheißungsvoll schien, machten wir uns auf den Weg.
An Veranstaltungstagen des Bergischen Freilichtmuseums wird zusätzlich zum normalen Eingang das Nordtor geöffnet. Hier gibt es ausreichend zusätzliche Parkplätze und von Lindlar aus wird auch noch ein Shuttlebus-Verkehr angeboten – so dass man relativ entspannt anreisen kann. Die Parkflächen waren bereits sehr gut gefüllt als wir eintrudelten und doch konnte man im Museum gemütlich und entspannt über den Bauernmarkt trödeln, weil sich die Menschenmassen auf den weitläufigen Wegen großzügig verteilten.
Im Freilichtmuseum gibt es mehrere sehr unterschiedliche Baugruppen über die ich hier im Blog mal im Einzelnen ausführlicher berichten werde. An drei der Baugruppen waren Marktplätze eingerichtet worden und überall in den vielen alten Häusern und Höfen fanden zusätzlich interessante Ausstellungen oder Vorführungen statt.
Tierisch ging es ebenfalls an verschiedenen Plätzen zu: Lamas, Meerschweinchen, Kaninchen, Hasen, Rinder, Hühner und Schafe (nur sonntags) wurden gezeigt – zum Teil waren seltene alte Rassen zu bestaunen. Und wer wollte konnte mit der Postkutsche aus kaiserlich deutschen Zeiten (ein originalgetreuer Nachbau) über die holprigen Wege reisen.
So gab es wirklich für jedes Alter und jeden Geschmack etwas zu entdecken bzw. zu erleben und Kinder konnten sich hier recht frei und unbefangen bewegen. Auch war an diesen beiden Tagen der Klettergarten geöffnet.
Mein Wald-und-Wiesen-und-Haus-und-Hof-Hahn-im-Korb-Stefan hatte sich mit vier Hühnern Damen im Schlepptau auf dieses Wagnis Bauernmarkt eingelassen. Meine Bedenken, dass er nach kurzer Zeit wieder entnervt nach Hause wollte, erfüllten sich glücklicherweise nicht … meine Hoffnungen, dass er den Markt in seiner ganzen Bandbreite fotodokumentiert zerschlugen sich hingegen (Na ja, selbst ist die Frau!). Zuerst kamen uns kurz hinterm Eingang am alten Kiosk – irgendwo zwischen Sahnekaramellen und Knackfröschen – die beiden jüngsten Grazien abhanden. Und als ich zusammen mit meiner ältesten Tochter nur wenige Meter weiter von kuschelig weichester Lamawolle „gefesselt“ wurden, hat er (Stefan) sich einfach heimlich, still und leise von dannen gemacht. Anhand seiner Fotoausbeute stelle ich fest, dass er schon auf dem ersten Marktplatz an nur ein paar wenigen Ständen hängen blieb. Sehr detailverliebte Bilder entstanden, von denen ich mir nur ein paar wenige stibitzt habe,
die anderen aus dieser Serie wird er nach und nach in seiner eigenen Foto-Galerie veröffentlichen.
Nun denn, zu zweit ließ es sich eigentlich auch viel angenehmer schlendern. Und es gab sehr viel zu sehen, fühlen, riechen, schmecken und kaufen: Nützliches, Dekoratives, Essbares, Pflanzbares, Tierisches, Gesundes, Verführerisches, Schmückendes usw. usf. Keine Ware von der Stange, sondern sehr außergewöhnliche Dinge. Ein Erlebnis für alle Sinne und wenn ich mir so die Körbe und Taschen besah, die manch ein Besucher am Ende des Tages nach Hause schleppte, dann war das wohl nicht nur mein persönliches Empfinden. Einige Marktstände fanden wind- und wettergeschützten Platz in Remisen oder Scheunen.
Auch für hungrige Mägen war überall gesorgt, Naschkatzen stillten ihren Hunger mit Waffeln, Kuchen oder Eis, Fleischliebhaber konnten sich mit Würstchen oder Spießbraten sättigen, Gemüsefreunde hatten die Qual der Wahl zwischen Schnibbelbohnen rheinischer Art und Körnerfladen mit Gemüse
und auch für Fischgenießer gab es ein gutes Angebot. Wer nicht Auto fahren musste, konnte sich ein leckeres dunkles Bergisches Landbier am Stand des Fördervereins gönnen.
Irgendwie fanden wir Fünfe am Ende eines wunderschönen Tages auch alle wieder zusammen. Jeder hatte das reizvolle Angebot auf seine ganz spezielle Weise genossen. Und wir hatten samstags wahnsinniges Glück mit dem Wetter: Teils bewölkt, teils sonnig, nicht zu heiß und vor allen Dingen TROCKEN. Am Sonntag sah das ganz anders aus. Es regnete den ganzen Tag. Trotzdem schienen nicht weniger Menschen dort zu sein, als am Tag zuvor. Mein Mann und ich haben uns sonntags nur auf die Schnelle noch ein Brot beim Museumsbäcker gekauft, der war nämlich samstags bereits am frühen Nachmittag leergekauft.
Sollte ich Euch jetzt hier so richtig Bauernmarkt-Appetit gemacht haben, dann könnt Ihr ja im nächsten Jahr mal dort vorbeischauen oder bereits im Frühjahr bei „Jrön und Jedön“ (dem Gärtnermarkt des Museums) einen Blick übern Gartenzaun werfen und Euch von der großen Vielfalt verführen lassen.
Zum guten Schluss noch die Fotogalerie (Draufklick = vergrößerte Ansicht) – viel Spaß beim Durchblättern. Die Fotos meines Mannes habe ich selbstverständlich namentlich gekennzeichnet:
Einfach nur toll. Ich liebe diese detailverliebten Fotos – wie du sie nennst, aber auch die großen Überblicke. Hach, das Knopfparadies ;-)
Liebe Grüße, April
Ich liebe diese wunderbaren Details ebenso – nur schwebten mir für einen Bericht halt auch ein paar „ganzheitliche“ Fotos vor. ;-) Aber um ehrlich zu sein, war ich wegen all dieser wunderschön verführerischen Dinge viel zu abgelenkt, um noch selbst konzentriert fotografieren zu wollen.
Liebe Grüße zurück an Dich
Eva
Wunderschöne Bilder. Das sieht wirklich liebevoll gemacht aus.
Das war wirklich sehr liebevoll gefertigt und rief von allen Seiten verführerisch „Kauf mich!“. Ich bin „relativ“ standhaft geblieben – habe aber jetzt jede Menge Adressen, wo ich im Zweifelsfall das Versäumte nachholen kann … alles gar nicht so weit weg … ;-)
Lieben Gruß
Eva
[…] Bauernmarkt in der herrlich alt-bergischen Kulisse des Freilichtmuseums Lindlar. Neugierig? Dann könnt Ihr Euch “Appetit holen” indem Ihr lest und schaut, wie es im vergangen Jahr dort war. […]