Overath im Bergischen Land – die Großflächenstadt mit ihren vielen eingestädteten Kirchdörfern und noch mehr Wiesen, Feldern und ausgedehnten Mischwäldern mit zahlreichen Wanderwegen vermittelt den Eindruck, dort zu leben, wo andere gerne Urlaub machen würden.
Die Kehrseite: Overath liegt in NRW, einem der bevölkerungsreichsten und verkehrsdichtesten Bundesländer. So wird die eindrucksvolle Landschaft von zahlreichen Straßen und der A4 zerschnitten, über die sich immer mehr Schwerlastverkehr bewegt. Bundes- und Landstraßen werden – nicht zuletzt dank der Einführung der Maut – als Umgehungsstraßen missbraucht. Das bringt nicht nur stark erhöhte Feinstaubkonzentrationen mit sich, sondern nagt auch ganz gewaltig an dem Stoff, der letztlich auch Grundlage meiner persönlichen Mobilität ist = am Asphalt.
Seitdem die Bundesstraße durch den Hauptort Overath aufgrund stark überschrittener Feinstaubwerte für den Schwerlastverkehr gesperrt wurde, verlagerte sich mangels Alternativen das Problem und fließt rast nun durch kleinere und größere Wohngebiete und zwischen Wiesen und Wäldern über eine viel zu enge Landstraße. Das sorgt für Atemnot, schlechte Lebensqualität und kilometerlangen „außergewöhnlichen“ Straßenbelag:
Straßenschäden? Ich würde sagen, mehr Schäden als Straße …
Der starke Winter hat die Situation noch verschärft. Über viele Kilometer zeigt sich das gleiche Bild. Das, was von der L84 noch übrig ist, teilen sich Fußgänger, Zweiräder, Pkw, Busse (auch Schulbusse), Traktoren, Kleinlaster, Schwerlast- und Gefahrguttransporter! Am Straßenrand zeugen Radkappen und abwegige Spuren von ungewollten Ausweichmanövern.
Die Situation ist stadtbekannt, aber da halbwegs tragfähige Ortsumgehungslösungen entweder zu teuer sind oder andere Konflikte heraufbeschwören und auch Reparaturen nur schleppend durchgeführt werden, bleiben uns dieser Anblick und die Rückenschmerzen beim Befahren dieser „Straße“ wohl noch ein Weilchen erhalten.
Na ja, vielleicht profitieren wenigstens die Overather KFZ-Werkstätten davon. ;-)