Übers Ohr ins Herz

Übers Ohr ins Herz – 7

In den vergangenen Wochen hab ich mal einiges entrümpelt – nein, kein Frühjahrsputz, sondern richtig ausmüllen und sich von Dingen trennen und damit Raum für das Bewahrenswerte schaffen. Nun haben auch wieder alle unsere alten Vinyls dort Platz gefunden, wo sie hingehören = in direkter Nähe des Plattenspielers. Das ein oder andere Schätzchen fiel mir dabei in die Hände und ließ lang vergrabene Erinnerungen aufleben.

Ein Künstler – mit dessen Schaffen ich nur bedingt etwas anfangen kann – nimmt dabei augenfällig überproportional Platz in unserem Platten-/CD-/DVD-Schrank in Anspruch: Frank Zappa.

Ich habe ihn zweimal live erlebt. Das erste Mal irgendwann Ende der Siebziger/Anfang der Achziger … das genaue Datum sowie das Konzerterlebnis selbst habe ich erfolgreich verdrängt. Mein Entschluss stand fest: Zappa? Nie wieder!

Meine Standhaftigkeit könnt Ihr vielleicht daran festmachen, dass ich diesem Vorsatz genau am 14. April 1988 untreu geworden bin. Gut – zu meiner Ehrenrettung kann ich jetzt sagen „Ich tat’s aus Liebe.“ und außerdem war ich mit Ohrstöpseln und Strickzeug bewaffnet. Auch habe ich mich demonstrativ nicht in den Hexenkessel der (mittlerweile nicht mehr existenten) Kölner Sporthalle gedrängt, sondern freiwillig auf einen Sitzplatz begeben – ich wollte die Zeit ja sinnvoll nutzen und stricken! ;-)

Ein riesiger Fehler! Es war mit eines der genialsten Konzerte, die ich erleben durfte und in der begeisterten Menschenmenge stehend wär’s vielleicht noch ’nen Tick besser gewesen. Zur Erinnerung an dieses Konzert und den außergewöhnlichen Musiker gibt’s heute Zappas eigenwillige Version von Ravels Bolero.

http://www.youtube.com/watch?v=wzBNJvcbrCY&feature=channel_video_title

2 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Eva sagt:

    Eben das! Zappa = genial unerschlossen und polarisierend. Gibt nur wenige Stücke auf den gefühlten tausend Tonträgern hier im Haus, die mir gut gefallen.
    Die 88er Tour lief unter dem Titel „Broadway the Hard Way“. Die CD dazu gefällt mir vielleicht, weil die Songs mit den Emotionen des Konzerts belegt sind.
    Passt auf jeden Fall zu solchen Tagen, an denen mir nach Anarchie oder Revolution zumute ist. ;-)

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