Erdmöbel Musik

Erdmöbels Krokus

Man muss wohl Erdmöbel (= ostdeutsch „Sarg“) heißen, um im Herbst die schönsten Krokusse blühen zu lassen:

Wir sind vor gut drei Jahren über diese Band dieses Erdmöbel-Gesamtkunstwerk gestolpert, als sie noch mit ihrem „No.-1-Hits“-Album (extremst eigenwillige Coverversionen bekannter No.-1.-Hits) tourten. Eines der letzten Live-Konzerte dieser Tour erlebten wir in der Bonner Harmonie und ab dann hieß es warten … warten … warten … und noch mehr warten …

Oh ja, sie haben sich fürchterlich lange Zeit gelassen, was den Krokussen dem Album aber anscheinend nicht schlecht bekommen ist. Von allen Seiten ergießen sich von höchstkompetentester Stelle Lobeshymnen über Erdmöbels Krokus, und sogar die altehrwürdige ZEIT ließ sich herab, einen ausführlichen Artikel über die in Köln ansässigen Westfalen zu veröffentlichen.

Dieser Hype hindert mich aber jetzt nicht daran, die CD trotzdem zu mögen. Ja, ich finde sie sogar ziemlich klasse. Denn Erdmöbel haben den Krokus Fokus wieder auf sich selbst gerichtet und – wie früher schon – ganz eigene Erdmöbel-Poesie-Kompositionen kreiert.  Musik und Text harmonieren dabei so wunderbar miteinander, dass man diese Scheibe einfach mal so nebenbei (neben was auch immer) – ohne groß mitzudenken – berieselnd auf sich einwirken lassen kann.

Wer sich aber richtig Zeit nimmt, intensiv lauscht und mitdenkt, kommt in den Genuss außergewöhnlicher Wortklänge und -spielereien die sich passgenau an die Arrangements anschmiegen. Kein Genre (Pop, Rock oder Jazz) wird konsequent bedient – es ist von allem etwas dabei – und jedes Lied der CD ist ein Beweis, dass die deutsche Sprache musikalisch salonfähig und weder hart noch unmelodisch ist.

Schaut und hört doch einfach mal beim YouTube-Erdmöbel-Kanal vorbei – vielleicht gefällt’s Euch auch. Meine Krokus-Lieblingssongs sind (derzeit!) „emma“ und „fremdes“. (Ach ja … falls Euch beim Video „erster erster“ die Kulisse seltsam vertraut vorkommen mag, dann habt Ihr sicher irgendwann einmal in Eurem Leben bei Kaffee/Kakao und Kuchen die Wasserorgel im Altenberger Märchenwald bestaunt.) ;-)

Die wunderbar poetisch wortklangverzaubernden Erdmöbel stehen auf jeden Fall auf meiner Konzert-Besuchs-Wunschliste 2011 ganz weit oben.

1 Kommentar Neues Kommentar hinzufügen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert