Boysie White Review

New York Jazz Nights No. 2

Dass wir hin und wieder des öfteren Konzert-Wiederholungs-Täter sind, dürfte dem ein oder anderen von Euch schon aufgefallen sein. So nun auch bei der zweiten New York Jazz Night.

Das erste der beiden Konzerte erlebte ich zusammen mit guten Freunden; beim zweiten Konzert begleitet mich mein frisch heimgekehrter Stefan mitsamt verloren geglaubter Kamera. Das hat für mich den Vorteil, dass ich mich dieses Mal nicht linsend mit irgendwelchen Knöpfen, Rädchen und unzähligen Menü-Einstellungen rumplagen muss, sondern das Konzert voll und ganz genießen darf.

Boysie White im Kunsthaus Seelscheid – 28.05.2011

Wie schon Anfang Mai erlebt, scheint die Seelscheider Nachbarschaft des Künstlers auf den Beinen zu sein – dieses Mal die anderen 100. Man kennt sich untereinander und man kennt den Sänger persönlich und kann die ein oder andere Anekdote austauschen. Es ist eine freundliche Atmosphäre, der man sich auch als „Fremder“ (aus der Nachbargemeinde) nicht verschließen kann.

Das Konzert startet mit Verspätung, was sich in den ersten Minuten rächt. Die drei Musiker haben dieses Mal etwas mehr Mühe, um die Konzertbesucher von den Stühlen zu reißen – aber dann nehmen sie mit viel Schwung und wohlbekannten Evergreens alle Gäste mit auf ihre „Jazz Journey“ …

Boysie White versteht es, die Menschen an seine Seite zu holen. Manche selbstironisch vorgetragene Geschichte wird vom Publikum mit heftigem Kopfnicken und lautem Lachen bestätigt. Er spricht viele persönlich an und bringt zum Beispiel seiner direkten Nachbarin Ines als Entschädigung für oft, laut und ungefiltert ertragene Garten-Gesänge ein wohlklingend arrangiertes „Unforgetable“. Mit einer älteren Dame singt er mitten im Publikum ein Duett …

und die 4 Kiddies im Saal dürfen bei „If I had a Hammer“ ihre Gesangskünste unter Beweis stellen und machen das richtig gut.

Auch die beiden begleitenden Musiker – Frank Muschik am Piano

und Christoph Krieger am Schlagzeug –

leisten ganze, sehr gut klingende Arbeit und sind zu Späßen aufgelegt. Christoph Krieger gibt sich bei seinem Solo äußerst „takt“voll und versteht es, das Publikum kunstvoll aus demselben zu bringen. Ein Spaß, der von Boysie mit den Worten „It’s hard to keep up with a genius“ quittiert wird.

So geht ein fröhlich musikalischer Abend an einem malerischen Ort nahtlos von einem Konzert in eine House Party über. Eine Dame entledigt sich irgendwann ihrer Schuhe und legt eine flotte Sohle aufs Parkett. Gut hundert Menschen tanzen, singen und lachen; es herrscht eine euphorische Stimmung, die bei manchem großen Konzert nicht aufkommt.

Kein Wunder, dass sich Boysie White mit den Worten „I love being a musician“ verabschiedet. Danke an ihn und seine beiden Kollegen für einen weiteren tollen Abend.

Zum guten Schluss folgt – wie immer – die Fotogalerie. Viel Spaß beim „Durchklicken“:

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