Beim sonntäglichen Spaziergang kreuzte plötzlich ein Kastanienbaum meinen Weg. Nun, es ist Herbst. Da heißt es in solchen Fällen besonders wachsamen Blickes den Boden abzusuchen, denn die erste gefundene Kastanie soll – so sagt der Aberglaube – Glück bringen. Ich bin ja ehrlich gesagt üüüüberhaupt nicht abergläubisch … na ja, fast überhaupt nicht, sonst wäre ich dem Baum wohl einfach aus dem Weg gegangen. ;)
Meine Suche blieb erfolglos. Ein paar trockene stachelige Schalen lagen im Gras, das Innere von anderen Suchenden geplündert. Schade. Aber wie das so ist mit dem Glück, alles Gute kommt von oben und genau dann, wenn frau es nicht erwartet. Ein beherzter Windstoß, der Baum schüttelt sich und schon lag ein wunderschönes Objekt meiner Begierde – meinen Kopf zum Glück knapp verfehlend – mit einigen weiteren Kollegen vor meinen Füßen. Mag sein, dass das Glücksbudget meines Kastanienfundes bei so viel Glück nunmehr bereits ausgeschöpft ist. Ich freue mich, wie jedes Jahr, trotzdem über die erste wunderschöne Kastanie des Jahres. Es ist Herbst. Ich mag diese Jahreszeit, jedes Jahr wieder.
Und weil sich irgendwie alles im Laufe der Jahreszeiten immer wieder aufs Neue – gewohnt und doch ganz anders – wiederholt, gibt es hier auch noch die Wiederholung eines zauberhaften Liedes, dass ich vor ein paar Jahren aus herbstlichem Anlass schon einmal vorstellte: Julia Schilinski mit „Der Frühling schläft nur unterm Feld“ (Text: Anna Gwildis)
https://www.youtube.com/watch?v=iCxKoPcGOc0
Heute ist Kastanientag :-)
Stimmt! Soeben bei Dir gesehen … ;)
Es ist toll, wie Kastanien auch Erwachsene noch verzaubern. Sie sind aber auch so schön, glänzend wie poliertes Holz. Ich mag sie auch, aber leider werden sie drinnen schnell schrumpelig und unansehnlich. Die erste habe ich in Österreich gesehen und dann wohl leider verpasst, aufzuheben. Ich habe aber trotzdem Glück :-)
LG, Ingrid
In der Zwischenzeit konnte ich mit Freude noch einige Erwachsene und viele Kinder beim Kastaniensammeln beobachten … ja, es ist schön, wenn etwas über Generationen hinweg „verzaubert“. Das Glück liegt meist – auch ganz fernab des Kastanienbaumes – in den kleinen Dingen. Du hast es anscheinend gefunden, liebe Ingrid. :)
Grüße aus dem Bergischen ins nahe Köln
Eva
Und im Frühling soll man dem Baum seine Kastanie wieder bringen. So hab ich es vor langer Zeit bei dir gelesen und so mach ich das nun in jedem Frühling. Die Kastanie in der Jackentasche wird nicht einfach so weggeworfen.
Liebe Grüße von der Gudrun