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School’s out – 2

Ein paar Abi-Denkmäler im Schulzentrum Cyriax habe ich Euch vorgestellt. Sobald das Wetter wieder mit freundlicheren Temperaturen aufwartet, werde ich ein weiteres ruhiges Schulwochenende nutzen, andere Kunstwerke auszukundschaften. Jetzt geht’s erst mal weiter Richtung Mensa:

Wir waren neugierig. Overath – eine Stadt im Nothaushalt und mit dem zweifelhaften Ruhm eines Eintrags im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler – konnte es sich leisten, eine ca. 3,38 Mio. Euro teure Schulmensa mit Forum zu bauen. 1,53 Millionen werden aus dem Kunjunkturpaket II NRW finanziert und der Rest von 1,85 Mio. belastet den Stadthaushalt. Die Overather Verwaltungsspitze stand schon mehrfach in der Kritik bei verschiedenen Bauvorhaben. Auch der Bau der Mensa wurde kritisch von Presse und Opposition begleitet, es war die Rede von „kreativem Umgang mit Kosten“. Es kam sogar zum Eklat zwischen Bürgermeister und Kämmerer. Gesammelte Informationen zu diesem Thema sowie ein paar Innenansichten der Mensa findet Ihr bei den Grünen Overath.

Die Mensa liegt etwas versteckt zwischen – von der Perenchiestraße aus gesehen – hinterem Teil des Campus und Aggerauen.

Es ist ein architektonisch ansprechender, oval gestalteter Bau mit großer Glasfront – ein wirklich edles Gebäude, soweit man das von außen beurteilen kann. Auch die Rückansicht der Mensa ist gefällig. Ein großer Teil der zweiten Etage scheint Terasse zu sein – sicherlich ein schöner Ort sonnige Mittagspausen oder Freistunden zu genießen. Ja, mir hätte als Schüler eine solche Mensa ganz bestimmt auch sehr gut gefallen.

Ob dieses Gebäude allerdings nicht nur schön, sondern auch funktionell und für den immer alltäglicher werdenden Ganztagsschulbetrieb als Mensa und Forum tauglich ist, bleibt abzuwarten. Schon jetzt ist der Zutritt zu dieser Freizeitzone den Klassen 10 bis 12 vorbehalten. Die Sekundarstufe I darf die Mensa nur an Langtagen ausschließlich zur Mittagspause nutzen, wie am Eingang zu lesen ist.

Die Essen wird von einem Großbetrieb gekocht und tiefgekühlt angeliefert, um dann hier vor Ort aufgewärmt zu werden. Die Schüler müssen ihre Mahlzeiten deshalb zwei Tage im Voraus ordern. Bei plötzlichem Unterrichtsausfall oder Krankheit ist diese Verfahrensweise zu unflexibel und nachteilig für die Schüler.

Und wenn ich dann so in der spiegelnden Fensterfront die verwitterte, gelb-grüne Front des 34 Jahre alten Schulzentrums sehe,

frage ich mich, ob die 3,38 Mio. Euro Steuergelder wirklich gut investiert wurden oder ob es im Verhältnis zu anderen notwendigen Investitionen in die Zukunft unserer Kinder nicht eine gravierende Schieflage gibt.

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